Der Biergarten und die E-Zigarette

Max Liebermann [Public domain], via Wikimedia Commons

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Heute war ein langer Tag. Wir hatten 29°C Außentemperatur (endlich mal wieder!) und ich war auf der Suche nach einem Gebrauchtwagen. Mein eigener Wagen hatte letztes Jahr im Dezember nach 620.000 Kilometer nicht mehr gewollt und ich bin seit dem den Mietwagen meiner Frau gefahren.

Nun – meine Frau hat sich zwischenzeitlich ein eigenes Auto gekauft und ich saß jetzt da und fuhr eine kleine (wenn auch feine) Möhre, die mich fast 600 Euro im Monat kostet. Viel Geld will ich nicht anlegen, so dass ich erstmal die typischen Portale abgeklappert habe. Diese warfen mir sogar recht schicke Autos aus und ich dachte: “Komm’, nimm direkt eines aus der oberen Range deiner Preisvorstellung und das wird dann schon was sein!”.

Gesagt, getan! Wir fuhren 70 Kilometer um festzustellen, dass der angebotene Wagen zwar bestens feil geboten wurde, bei näherer Hinsicht nicht nur optisch auseinander fiel. Du fragst dich jetzt, was das mit der E-Zigarette zu tun hat…..das kommt später!

Völlig enttäuscht fuhren wir also ohne neues Auto für mich zurück und durch ein Dorf, das 5 Kilometer von unserem Heim entfernt liegt. An einer Tankstelle stand ein Ford Mondeo zum Verkauf, der preislich meiner Vorstellung entsprach und sogar nach der Probefahrt hält, was er verspricht! Was lerne ich daraus: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Glück doch so nah ist?!

Auf dieses Glück hin entschieden meine Frau und ich uns, in den nächsten uns bekannten Biergarten zu gehen. Es waren immer noch 26°C. Wir saßen dort – es war voll(!) – bestellten unser Essen und unser Bier und ich nutzte genüßlich meine E-Zigarette. Ein älteres Paar kam an unseren Tisch und setzte sich dazu, um dann aber wieder zu verschwinden, als meine Frau ihre Zigaretten auspackte. Tja, auch wenn es Raucherräume gibt (so die Aussage der Frau dieses Paares), geht die Diskriminierung der Raucher glücklicherweise nicht so weit, dass wir (Entschuldigung: DIE – ich rauche ja nicht mehr) auch draußen nicht mehr rauchen dürfen.

Dafür erntete ich merkwürdige Blicke dummer Gesichter, wenn ich an meiner E-Zigarette zog. Das ist nicht übertrieben – manche Leute sind nicht nur dumm, sondern schaffen es auch, dies optisch gut zu zeigen! Und das lag nicht nur an dem gräßlichen Modegeschmack, der sich in einem ausgewaschenen lilafarbenen Kleid äußerte. Mir war es egal und meine Frau lächelte sehr charmant in die dummen Gesichter zurück. Aber keiner traute sich, mich anzusprechen. Dumm und geringes Selbstbewußtsein ist eine gefährliche Mischung!

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