Die Krise in der Ukraine ist in allen Medien vertreten und die Politiker der EU, USA und von Russland geben sich die größte Mühe, dieses Land zu spalten. Schnell wird deutlich, dass die Ukraine für alle Beteiligten sehr wichtig ist: Russland möchte nicht die NATO vor der Haustür, die USA wollen die NATO vor Russlands Haustür, die EU möchte sich erweitern, die West-Ukraine will Geld von der EU, die Ost-Ukraine das gleiche von Russland.

Und dann kommt eine kleine Meldung – eine Meldung, die aufschrecken lässt: Lakhdar Brahimi, UNO-Sondergesandter für den Syrienkrieg, bittet Syrien um Verzeihung, weil er nicht intervenieren und für das Ende des Krieges in Syrien sorgen konnte. Eigentlich ist es kein Krieg, sondern ein Abschlachten mit bisher über 150.000 Toten, größtenteils Zivilisten.

Die syrische Bevölkerung und jeder, der das Abschlachten dort in den Medien mitverfolgt hat, muss eine fassungslose Hilflosigkeit und Schmerz verspüren, dass die UNO nicht in der Lage ist, eine solche Situation schnell unter Kontrolle zu bekommen. Wie immer hängt es an der Uneinigkeit im Sicherheitsrat, in dem ein gemeinsames Vorgehen von Ländern wie Russland und China boykottiert wird.

Dass wirtschaftliche Interessen in unserer großartigen globalen Welt vor dem Schutz des Menschen steht, wurde und wird uns mal wieder schmerzhaft vor Augen geführt. Aber nicht nur von Russland und China, sondern auch von den USA und der EU.

Denn in der Ukraine, an der wirtschaftlich und strategisch alle interessiert sind, wird bei Uneinigkeit gegeneinander interveniert – Syrien ist dies vermutlich nicht wert! Syrien ist es offensichtlich nicht wert, Rückgrat zu zeigen und entgegen der Stimmen von Russland und China für Befriedung zu sorgen. Zwei Länder boykottieren Resolutionen und der Rest der Welt hat einen Grund, dem Abschlachten in Syrien weiter zuzusehen!

Nicht Lakhdar Brahimi ist gescheitert, sondern die UNO selbst. Er ist nur die Gallionsfigur für diese Machtlosigkeit.